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06. September 2016
Campylobacter-Bekämpfung auf Erfolgskurs

Symposium: Experten ziehen positives Fazit

Houten/Essen – Der Verband der Niederländischen Geflügelschlachtereien und Geflügelverarbeitungsbetriebe (NEPLUVI) meldet weitere Erfolge bei der Reduzierung von Campylobacter bei Geflügel. Anlässlich des „Symposium Campylobacter“, das Ende August im niederländischen Ede stattfand, gab der Verband bekannt, dass das Vorkommen von stärker belasteten Schlachtendprodukten um ganze 50 Prozent reduziert werden konnte. Dies sei ausgesprochen positiv zu bewerten und das Resultat konsequenter Maßnahmen im Sektor.  

Der Kongress wurde durch NEPLUVI und verschiedene andere niederländische Fachverbände und Organisationen aus dem Geflügelsektor unter Begleitung der Universitäten Wageningen und Utrecht sowie des Ministeriums für Volksgesundheit, Wohlsein und Sport organisiert. Das Thema Campylobacter-Bekämpfung hat hohe Relevanz. Denn die Keime sind die Ursache für Campylobacteriose und bakteriell bedingte Darminfektionen beim Menschen. Bei Geflügel können Campylobacter-Keime im Magen-Darmtrakt vorkommen, ohne dass die Tiere selbst erkranken. Fazit des Symposiums war, dass inzwischen sehr große Fortschritte bei der Bekämpfung von Campylobacter gemacht wurden. Die Ausrichtung der Maßnahmenpläne sei insgesamt richtig gewesen und solle weiterverfolgt werden, so NEPLUVI.  

Aktionsplan Campylobacter zeigt Wirkung

Der niederländische Geflügelsektor hat seine Verantwortung ernst genommen und arbeitet schon seit Jahren an der wirkungsvollen Verringerung der Keime. Das Monitoring-Programm von NEPLUVI weist einen deutlichen Rückgang von stärker belasteten Schlachtkörpern auf. So ist der Anteil dieser Schlachtendprodukte (>1.000 KbE/g) seit 2009 von zehn Prozent auf fünf Prozent im Jahr 2015 halbiert worden. Ein wichtiger Faktor für die starke Absenkung bei dem Endprodukt ist, dass sich die Anzahl der Campylobacter-positiven Herden in den vergangenen Jahren ebenfalls deutlich verringert hatte. Daher befasste sich der Kongress besonders mit der Frage, wie das Auftreten von Campylobacter bei den Geflügelmastbeständen weiter verringert werden könne. Die Universität Wageningen empfahl prinzipiell eine Erhöhung der Biosicherheit. Eine weitere wirkungsvolle Maßnahme sei es, Fliegen und andere Insekten beispielsweise mit Fliegengittern und -netzen von den Herden fern zu halten. Hierzu solle es ein entsprechendes Monitoring geben.  

Weitere Schritte in Planung

Ein europäisches Forschungsprojekt, bei dem NEPLUVI ebenfalls Partner ist, stellte seine Ergebnisse vor: CAMPYBRO hatte untersucht, ob Futterergänzungsmittel dabei helfen würden, Campylobacter im Darmbereich des Geflügels zu reduzieren. Obwohl dies in Laborversuchen der Fall gewesen war, konnte es jedoch in der Praxis nicht nachgewiesen werden.  

Einig waren sich die Teilnehmer des Kongresses, dass die Experten der niederländischen Geflügelwirtschaft trotz der beachtlichen Erfolge mit aller Kraft weiter an Maßnahmen zur Reduzierung von Campylobacter arbeiten müssen. „Eine positive Initiative ist es, dass die niederländischen Schlachtereien sich mit den Betrieben der gesamten Produktionskette hierzulande darauf verständigt haben, einen gemeinsamen Ansatz zu finanzieren. Das zeigt, dass die Relevanz des Themas verantwortlich von der Branche gemanagt wird. Ich bin mir sicher, dass wir insgesamt auf einem guten Weg sind, diese Herausforderung immer besser zu bewältigen“, so der Vorsitzende von NEPLUVI, Gert-Jan Oplaat.