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28. Juni 2010
Strengere Vorschriften für den Einsatz von Antibiotika

Die niederländische Geflügelwirtschaft hat sich zum Ziel gesetzt, den Gebrauch von Antibiotika in der Masthähnchenhaltung bis zum Jahr 2011 um 20 Prozent im Vergleich zu 2009 zu senken und die Tierhalter somit zu einem noch bewussteren Einsatz solcher Mittel zu veranlassen. Hierfür wurde von der zuständigen Wirtschaftsgruppe für Geflügel und Eier (PPE) ein Stufenplan erarbeitet, im Zuge dessen die Betriebe in der Anfangsmast eine Reihe von zusätzlichen Maßnahmen zu ergreifen haben. Außerdem wurden neue Vorschriften im nationalen Qualitätssicherungs-System IKB-KIP verankert, die weit über die Regelungen von Good Veterinarian Practice (GVP) hinausgehen. So müssen die betreuenden Tierärzte und die Mäster den Einsatz von Antibiotika umfassend dokumentieren und hierüber einen entsprechenden Bericht anfertigen. Alle Informationen werden in einer zentralen Datenbank gespeichert. Entsprechende Auswertungen dieser Dokumentationen geben unter anderem Aufschluss darüber, welche Anwendungen in der Praxis zum Tragen kommen und welche Betriebe noch weitergehende fachliche Unterstützung benötigen. Alle Masthähnchenbetriebe müssen zudem einen Betriebsbehandlungsplan befolgen, aus dem hervorgeht, ob eine Antibiotikabehandlung überhaupt erforderlich ist.      

 
07. Mai 2010
Mehr Platz für Masthähnchen

Tierwohlsein ist in den Niederlanden ein Thema mit hohem Stellenwert. So haben sich das niederländische Landwirtschaftsministerium und der Geflügelsektor des Landes kürzlich an einen Tisch gesetzt und Maßnahmen zur weiteren Verbesserung des Tierwohlseins in der Masthähnchenhaltung auf den Weg gebracht. Grundlage hierfür sind die im Juli 2010 in Kraft tretenden neuen EU-Vorschriften. Gefordert wird dann eine maximale Besatzdichte von 39 Kilogramm/qm. Für Betriebe mit geringen Ausfallraten kann dieser Wert auf 42 Kilogramm/qm erhöht werden.

In den Niederlanden soll die höhere Besatzdichte aber nicht nur für Masthähnchenhalter mit geringen Ausfallraten gelten, sondern auch für die Betriebe, in denen Fersendermatitis nur in geringem Maße auftritt. Die Wirtschaftsgruppe für Geflügel und Eier berät derzeit unter anderem darüber, welcher Grenzwert hierfür festzulegen ist. Außerdem gibt es konkrete Überlegungen, ab Mitte 2012 anstelle des Kriteriums Fersendermatitis das Vorkommen von Fußsohlen-Entzündungen als Parameter für die Erlaubnis einer höheren Besatzdichte heranzuziehen.

 
07. Mai 2010
Salmonellenvorkommen auf Endprodukten weiter rückläufig

Die niederländische Geflügelwirtschaft hat bei der Salmonellenbekämpfung erneut Erfolge zu vermelden. So ist das Salmonellenvorkommen auf Endprodukten deutlich rückläufig. Im Rahmen des von der Wirtschaftsgruppe für Geflügel und Eier (PPE) durchgeführten Aktionsplans Salmonellen und Campylobacter wurden im vierten Quartal 2009 in 16 Schlachtunternehmen und 39 Zerlegebetrieben umfassende reguläre Monitorings durchgeführt. Dabei nahmen und analysierten PPE-anerkannte Labore mehr als 6.000 Brustfell-Proben von Geflügelschlachtkörpern. Bei lediglich 4,9 Prozent der untersuchten Proben wurden Salmonellen-Kontaminationen festgestellt. Im dritten Quartal 2009 waren es noch sechs Prozent und im Vergleichszeitraum des Vorjahres 5,4 Prozent.

Die für den Menschen kritischen Erreger Salmonella typhimurium und enteritidis wurden kaum nachgewiesen. Hier lagen die Werte bei 0,2 bzw. 0,1 Prozent. Auch bei den als nicht kritisch eingestuften Salmonellen-Typen ist das Vorkommen rückläufig. Die niederländische Geflügelwirtschaft nimmt bei der Salmonellenbekämpfung in Europa ohne Frage eine Vorreiterrolle ein. So übertreffen die Betriebe des Landes z. B. die Auflagen der Europäischen Union zur Reduzierung des Salmonellenvorkommens in der Hähnchenmast. 

 
11. März 2010
Der landwirtschaftliche Sektor definiert |Nachhaltigkeitskriterien

In der holländischen Geflügelwirtschaft steht das Thema Nachhaltigkeit weit oben auf der Agenda. Die niederländische Wirtschaftsgruppe für Geflügel und Eier hat jetzt gemeinsam mit verschiedenen anderen Wirtschaftsgruppen aus den Bereichen Landwirtschaft und Gartenbau ein ehrgeiziges Projekt in Angriff genommen.

Gemeinsam will man ausloten, welche Nachhaltigkeits-Aspekte in der Branche Berücksichtigung finden müssen. Geklärt werden soll dabei unter anderem, ob neben dem Schutz von Boden, Wasser, Luft und Biodiversität auch das Tierwohlsein mit einzubeziehen ist. Ausgewiesenes Ziel ist es, eine einheitliche Betrachtungsweise und Definition für Nachhaltigkeit im Sektor zu entwickeln, die auch eine internationale Vergleichbarkeit ermöglicht.

Erste Ergebnisse des Projekts werden gegen Ende des ersten Quartals 2010 erwartet. In einem zweiten Schritt will man Perspektiven im Sinne der Nachhaltigkeit definieren. Dabei präsentiert sich der Geflügelsektor schon heute mit einer vergleichsweise guten CO2-Bilanz.

 
11. März 2010
Biomasse-Zentrale verarbeitet Hühnermist und versorgt |90.000 Haushalte mit Strom

Die niederländische Geflügelwirtschaft agiert auch nachhaltig in Sachen Abfall-Verwertung: So ging 2008 im holländischen Moerdijk die weltweit größte Biomasseanlage für die Verarbeitung von Hühnermist, die sogenannte Biomasse-Zentrale (BMC), in Betrieb. Ein zukunftsweisendes Projekt, denn Geflügelmist ist eine sehr gute Bioenergie-Quelle mit einem hohen Brennwert. Die hochmoderne Anlage hat eine Leistung von 36,5 Megawatt in der Stunde. Im vergangenen November erzielte BMC mit 25.300 Megawatt ihre bislang höchste Monatsleistung. „Der Spitzenwert belegt, dass diese Art der Energieerzeugung funktioniert und konkurrenzfähig ist“, sagt Bart Jan Wulfse, Direktor der Mistabsatz-Kooperation DEP, im holländischen Magazin Pluimveehouderij (Februar 2010).

In der DEP sind mehr als 600 Geflügelhalter organisiert, die den Rohstoff für die Biomasse-Zentrale liefern. Jährlich werden in dem hochmodernen Werk rund 400.000 Tonnen Hühnermist verarbeitet. Reststoffe fallen dabei kaum an. Die übrigbleibende Asche kommt bei der Herstellung von Kunstdünger zum Einsatz. Mittlerweile versorgt die Biomasse-Zentrale etwa 90.000 niederländische Haushalte mit Strom.

In den kommenden Jahren dürfte der Mistüberschuss in den Niederlanden aufgrund der für 2012 vorgesehenen Verschärfung der Phosphat-Normen weiter ansteigen. Vor diesem Hintergrund bietet die energetische Nutzung von Geflügelmist interessante Perspektiven.